Doch, wer will ich sein?
Schlagzeilen überschlagen sich, die bezeugen, was schief läuft in dieser Welt. Wir kriegen eine Quittung nach der anderen, um die Ohren gehauen für Dinge, die wir aus Unwissenheit, Bequemlichkeit oder Ignoranz akzeptieren.
Menschen überschlagen sich mit Forderungen und prangern an, klären auf, wollen die Unwissenheit kleiner machen, bringen Vorschläge oder packen es selbst konkret an und beweisen, dass es auch anders funktioniert.
Dann gibt es Menschen, die in einer Blase aus Selbstliebe und Spiritualität mit Räucherstäbchen umher schwingen, in deren Welt es vermeintlich all diese Dinge nicht gibt oder am Rande erwähnen, dass sie sich darauf konzentrieren die Liebe in die Welt zu tragen.
Und zwischen diesen Welten sitze ich.
Ratlos.
Rastlos.
Und Frage mich, wer will ich (hier) sein?
Dabei bin ich komplett gebremst durch den Eindruck, ich müsse mich verdammt nochmal entscheiden. Da ich mich nicht entscheiden kann, passiert aktiv viel weniger, als ich mir wünsche. Weder auf der einen noch auf der anderen Seite.
Und während ich mich wieder einmal über mich ärgere, spüre ich immer mehr auch hier, gibt es für mich nicht entweder oder, sondern nur sowohl als auch.
Es gibt nicht nur harte rationale Argumente und auf den Tisch hauen und dennoch gibt es genügend Themen, bei denen genau das unbedingt endlich oder noch viel lauter geschehen muss. Und ich liebe es, auf den Tisch zu hauen.
Gleichzeitig liebe ich es, für die Liebe zu appellieren, in Dir, in der Welt, in allem, was uns bewegt. Zu zeigen, egal wie klein und unscheinbar es auch erscheinen mag, dass das Gute auch in der Welt ist und je mehr wir das Gute in uns selbst erkennen, wird es sich irgendwann auch wieder in der Welt zeigen.
Ich bin nicht das Eine oder Andere.
Ich bin Liebe und ich bin Wut.
Ich bin stille, liebevolle Basisarbeit und ich bin laute Stimme für Veränderung.
Ja, ich darf Kristalle im Mondlicht aufladen und lautstark Veränderungsverweigerern auf die Füße treten.